Weißmehl vs. TK-Gemüse

Gehörst Du auch zu den Menschen, die in den vergangenen Tagen die Regale mit Mehl Typ 405 leergekauft haben? Heute beim Einkaufen war ein Mann vor mir, der 8 Pakete Mehl gekauft hat – sonst nichts. Entweder gibt es dafür mittlerweile einen Schwarzmarkt oder er hat wirklich nichts verstanden.

Der Inhalt meines Einkaufswagens sah dahingegen anders aus. Statt Nudeln, Reis und Knäckebrot habe ich unsere Vorräte von Gemüse, Salat und Obst gefüllt. Sowohl frische Artikel als auch tiefgefroren. Mir ist schon klar, dass ich mit frischem Salat, den ich heute kaufe im Zweifelsfall nicht durch zwei Wochen Quarantäne komme und dass der uns auch nicht satt hält, sollten tatsächlich in der nächsten Zeit die Lebensmittelgeschäfte schließen. Aber acht Pakete Weißmehl bringen uns auch nicht weiter. In Weißmehl ist nichts an Nährstoffen, die der Körper braucht, ganz im Gegenteil: es enthält keine wichtigen Ballaststoffe mehr, die wurden bei der Verarbeitung entfernt. Auch führt es dem Körper Omega-6-Fett zu, von dem wir sowieso schon zu viel zu uns nehmen. Es lässt den Blutzucker in die Höhe schnellen und initiiert dadurch eine Insulinausschüttung in den Blutkreislauf. Bei der Aufnahme von Kohlenhydraten in Form von Glukose steigt der Blutzuckerspiegel und die Bauchspeicheldrüse produziert als Reaktion darauf Insulin. Insulin ist der „Türöffner“ der Körperzellen um den Blutzucker als Glykogen in die Leber- und Muskelzellen einzulagern. Kommt zu oft zu viel Insulin bei den Körperzellen an, „stumpfen“ diese ab und eine sogenannte „Insulinresistenz“ ist die Folge. Dadurch muss die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin ausschütten, um die gleiche Menge Glukose in die Muskeln und die gleiche Menge Fett in die Fettzellen einzubringen. Die Glukose, die von den Muskeln nicht mehr aufgenommen werden kann, wird dann in Fett (Triglyceride) umgewandelt. Wenn die Fettzellen kein Fett mehr aufnehmen, schüttet die Bauchspeicheldrüse sehr hohe Werte an Insulin aus. Insulin verhindert die Fettverbrennung. Wenn die Bauchspeicheldrüse erschöpft ist, kommt es zum Typ-2-Diabetes – dann ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft zu hoch. Zudem erhöht Insulin das Krebsrisiko.¹ Was also tun? Mit ein paar ganz simplen Grundsätzen in der täglichen Ernährung kannst Du schon einen riesigen Unterschied für Deine Gesundheit erzielen:

    1. Vermeide Lebensmittel, die eine Zutatenliste haben.
    2. Bevorzuge „echte“ Nahrung, also Lebensmittel, die nicht von der Lebensmittelindustrie be- und verarbeitet wurde.
    3. Gemüse, Gemüse, Gemüse
    4. Verzichte auf schnelle Kohlenhydrate, die einen hohen Blutzuckeranstieg auslösen.
    5. Führe einen „Ölwechsel“ durch (siehe meinen Blogbeitrag vom 27.12.2019).
    6. Lösche Deinen Durst mit reinem Wasser, ungesüßtem Kaffee und / oder Tee
    7. Halte Essenspausen von mind. 4 bis 6 Stunden zwischen den Mahlzeiten ein.
    8. Iss Dich zu 80% satt und warte 20 Minuten bevor Du zu einer weiteren Portion greifst.

Und in diesen Zeiten des Coronavirus? Was kannst Du noch aktiv tun um Dein Immunsystem zu stärken? Du kannst neben einer gemüsebetonten Ernährung mit guten Fetten und moderater Eiweißzufuhr den Nährstoffturbo einschalten. Achte darauf, dass Du Deine Vitamin-D-Speicher füllst, die jetzt über den Winter leer gelaufen sind. Natürlich ist die Welle von COVID-19 drastisch und nimmt nie dagewesene Formen an. Grippewellen im Zeitraum Januar, Februar, März gibt es aber in jedem Jahr und das kann durchaus damit zusammenhängen, dass die Vitamin-D-Speicher der meisten Menschen in Deutschland über den Winter aufgebraucht wurden. Du kannst Vitamin-D3/K2 ganz einfach supplementieren. Tabletten, Kapseln und Öle gibt es freiverkäuflich. Ein Produkt, das ich empfehlen kann findest Du auf meiner Website unter „Tipps“. Dort findest Du auch noch andere Nahrungsergänzungsmittel, die Dir helfen fit und gesund zu werden oder zu bleiben. Wie z.B. Vitamin C, Magnesium, Zink und ein Multivitaminpräparat, das Du präventiv, spätestens aber dann einnehmen solltest, wenn Du erste Erkältungssymptome verspürst. Und natürlich solltest Du Dich weiterhin bewegen. Auch wenn Dein Fitness-Studio in den nächsten Tagen schließen sollte. Dann geh nach draußen in den Wald oder in den Park. Geh walken, spazieren, Fahrrad fahren oder joggen. Keine Zeit ist jetzt keine Ausrede, wo sämtliche sozialen Freizeitveranstaltungen abgesagt werden. Wenn Du nicht rauskannst, weil Dein Kind nicht zur Schule oder Kita geht und Du es betreust, nimm es mit. Mit Buggy, selbst fahrend auf dem Fahrrad oder motiviere es mitzujoggen. Du wirst erstaunt sein, welche konditionellen Fähigkeiten in einem Kind stecken. Ich war sehr überrascht als mich mein 5-jähriger Sohn beim ersten Mal ganz locker bei meiner 6-km-Runde begleitet hat. Mental durchgehalten hatte er, weil ich ihm für das Ende ein Wettrennen versprochen hatte. Das war mit großer Anstrengung meinerseits ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das er knapp gewann mit den Worten: „Mama, ich dachte gar nicht, dass Du so schnell bist!“

¹Quelle: Von Zucker, Blut & Brötchen (Krug, Robert)